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ECOTS PRE-CONFERENCE WORKSHOPS // 1. - 2. Juni 2011

Pre-Conference Workshops gesponsert von ISTSS, ESTSS, DeGPT und EMDR.

Die offizielle Konferenzsprache ist Englisch. Für deutschsprachige TeilnehmerInnen bieten wir spezielle deutschsprachige Tracks an (gekennzeichnet als "Deutschsprachiger Track" oder "Deutschsprachiger Workshop").

Bitte beachten Sie, dass das Pre-Conference Programm für ECOTS TeilehmerInnen vorgesehen ist. Es ist leider nicht möglich, nur an den Pre-Conference Workshops teil zu nehmen.

ECOTS bietet ESTSS zertifizierte Pre-Conference Workshops an. Diese sind als "Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung" gekennzeichnet. Für mehr Information zur ESTSS Zertifizierung besuchen Sie bitte sie ESTSS Webpage unter https://www.estss.org/estss-certification/

 

 

Andreas Maercker
Schweiz // ISTSS
Deutschsprachiger Workshop
Head of Psychopathology and Clinical Intervention at the University of Zurich

Andreas Maercker, Prof. Dr. Dr., schloss seine medizinische und psychologische Ausbildung in Halle/Saale und Berlin ab. Er promovierte an der Humboldt Universität Berlin in Medizin und am Max-Planck-Institut für menschliche Entwicklung in Psychologie. 1999 wurde er Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie an der Technischen Universität Dresden, wo er das Zentrum für PTBS mit Schwerpunkten auf Forschung und Behandlung leitete. 2005 wurde er Professor für Psychopathologie und klinische Interventionen an der Universität Zürich und Leiter der ambulanten klinischen Versorgung des Instituts. Professor Maercker ist und war Leiter und stellvertretender Forscher in zahlreichen nationalen und internationalen Studien in den Forschungsfeldern traumatische Belastung, klinische Gerontopsychologie und psychische Gesundheit durch Internetunterstützung und veröffentlichte über 200 Artikel (peer-reviewed). Schlagwörter seiner Expertise: PTBS, Belastungsreaktionssyndrome, lebenslängliche Entwicklungspsychopathologie, Behandlung und e-psychische Gesundheit.

Workshop:
„Lebensrückblick und Traumafolgen: Therapeutische Möglichkeiten“

Pre-conference Workshop: Ganzer Tag
Termin: 01.06.2011, 13:30-17:00 und 2.06.2011, 9:00-12:30
Raum: Senatssaal

Seit einiger Zeit ist über alle theoretischen Schulenorientierungen hinweg das Interesse an biografischen oder Lebensrückblicks-Interventionen gewachsen. Diese stammten zunächst aus der Gerontologie und wurden in der Biografie- und Erinnerungsarbeit sowie der Oral History eingesetzt. Es werden die Wurzeln, spezifischen Methoden und Potenzen der Lebensrückblicks-Therapie für Traumafolgestörungen vorgestellt. Dabei steht die Anwendung bei (älteren) Kriegstraumatisierten im Fokus, aber auch Anwendungen bei jüngeren Menschen. Forschungsergebnisse liegen bisher nur für depressive Störungen vor, die erstaunlich positive Effekte in diesem Bereich belegen. 

 

 

Berthold Gersons
Niederlande // ESTSS
Prof.Dr., emeritus AMC professor of Psychiatry AMC, University of Amsterdam and Senior Scientific Advisor Centrum ’45, Netherlands

Berthold Gersons (1945) ist Psychiater, emeritierter ausgezeichneter AMC-Professor und Professor für Psychiatrie am Academical Medical Center der Universität Amsterdam und wissenschaftlicher Berater des ArqFoundation / Centrum ´45, Diemen, Niederlande.
1980 begann er seine Trauma- und PTBS-Forschung bei der Polizei und gründete das erste Selbsthilfeteam der niederländischen Polizei. Er entwickelte die Brief Eclectic Psychotherapy for PTBS (BEPP) und zeigte ihre Wirksamkeit in RCTs auf. Er war Berater für die niederländische Regierung nach großen Katastrophen wie dem El Al Flugzeugabsturz 1992 und dem Enschede Feuerwerkunglück 2000. Er war Mitglied der Redaktionsleitung des Journal of Traumatic Stress, des Ausschusses des ISTSS und ESTSS, Präsident der European Society of Traumatic Stress Studies und Begründer und Präsident der Dutch Language Oriented Society for Psychotrauma. Er veröffentliche über 200 Artikel in wissenschaftlichen Journalen und Büchern.

Workshop:
“Brief Eclectic Psychotherapy for PTSD (BEPP)”

Pre-conference Workshop: Ganzer Tag
Termin: 01.06.2011, 9:00-12:30 und 13:30-17:00
Raum: Sitzungssaal des Dekanats der Kath.-Theolog. Fakultät
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

BEPP ist Behandlung der Wahl wenn nicht nur eine Verringerung der Angst sondern auch ein Lernprozess darüber stattfinden soll, wie das Trauma das eigene Leben und die Weltbetrachtung verändert hat. Es wurde ein Manual entwickelt für eine Behandlung in 16 Sitzungen, wenn KVT und EMDR nicht verfügbar sind (www.traumatreatment.eu). BEPP beinhaltet (1) Psychoedukation, zusammen mit einer/einem PartnerIn oder enge/m FreundIn; (2) in sensu Exposition der Entspannungsübungen vorausgegangen sind, mit Schwerpunkt auf Katharsis von Gefühlen der Trauer und Hilflosigkeit; (3) Schreibaufgaben zum Ausdruck aggressiver Gefühle; Verwendung von Erinnerungen; (4) Sinnfindung, mit Schwerpunkt auf Lernen über das Trauma, sich selbst und die Welt; (5) Abschiedsritual, zum Abschluss des Treatments.
In RCTs wurde die Wirksamkeit des BEPP festgestellt und es kam zu einer psychobiologischen Erholung. Im Workshop werden verschiedene Elemente des BEPP umrissen und trainiert, eine DVD wird als Hilfsmittel eingesetzt. Ähnlichkeiten und Unterschiede mit KVT und EMDR werden dargestellt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass KVT, EMDR und BEPP gleich effektiv sind in der Reduzierung von PTBS. BEPP bietet grundlegendes Lernen über traumatisierende Erlebnisse an, basierend auf psychodynamischen Erkenntnissen, und stimuliert psychotraumatisches Wachstum. Fälle der TeilnehmerInnen werden besprochen.

 

 

Sahika Yüksel and Ufuk Sezgin
Türkei // ESTSS

Sahika Yüksel, Prof Dr : Department of  Psychiatry, Medical School, University of Istanbul, Turkey, Director of Trauma Psychosocial Programme; Past President of Psychiatric Association of Turkey

Bereiche klinischer Spezialisierung und Einsatz: posttraumatische Probleme, besonders bei Frauen die Opfer sexueller häuslicher Gewalt oder sexueller Gewalt während einer Inhaftierung wurden; Transgender sowohl individuell als auch in der Gruppe. Gründungsmitglied verschiedener NGOs wie Purple Roof Women’s Shelter; Human Rights Rehabilitation Center für Gewaltopfer. Sie ist Gründungsmitglied und ehemaliges Vorstandsmitglied des ESTSS, Coordinator of Women Health and Rights Policy Special Interest Group of Psychiatric Association of Turkey.

Ufuk Sezgin , außerordentliche Professorin für Klinische Psychologie, Universität Istanbul, Istanbul Medical Faculty Department of Forensic Medicine. Außerdem ist sie außerordentliche Professorin des Kocaeli University Instıtute of Health Science, Disaster and Trauma Program. Sie ist Leiterin der Turkish Psychological Association’s Istanbul Branch’s Trauma Unit und Begründerin und Beraterin der Purple Roof Women’s Shelter (NGO). Sie ist Mitglied der ESTSS.

Ihre Forschungs- und Praxisinteressen fokussieren auf Traumaüberlebende von Katastrophen, familiärer Gewalt, Ehrenmord, Inzest und Folter. Sie ist eine der Hauptlehrenden des Istanbul-Protokolls.

 

Workshop:
"Wie intervenieren wir traumatisierte Frauen in der klinischen Praxis“

Pre-conference Workshop: Halber Tag
Termin: 02.06.2011, 9:00-12:30
Raum: HS 26

Bei Frauen, die in ihrem Leben multiple traumatische Belastungen erleben, wie sexuellen Missbrauch in der Kindheit, häusliche Gewalt und Vergewaltigung, sind die psychischen Probleme meist nicht auf PTBS limitiert.

Nachweise für die Existenz einer komplexen PTBS vermehrten sich immer mehr seit ihrer Einführung im Jahr 1992. Da die komplexe PTBS eine neu definierte Störung ist, gibt es wenige systematische Studien über eine wirksame Behandlung. Menschenrechte für Frauen sind unsichtbar. Physische, psychologische, sexuelle und wirtschaftliche Missbräuche verletzen die grundlegenden Menschenrechte von Frauen.Die erste Veränderung in der Kampagne gegen Traumaerfahrungen von Frauen sollte eine neue Auffassung des Themas sein: häusliche Gewalt gegen Frauen sollte nicht als eine Privatangelegenheit der Familie betrachtet werden sondern als ein öffentliches Thema, welches weltweit thematisiert werden sollte.

In diesem Workshop werden Prinzipien vorgestellt für traumafokussierte Behandlung von Frauen mit multiplen traumatischen Erfahrungen. Die meisten Studien über häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch werden in westlichen Ländern durchgeführt.
Da wir und begrenztes Wissen über andere Teile der Welt haben, werden wir Behandlungsprinzipien durch verschiedene Beispiele darstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird einer Vielzahl von kulturellen Implikationen bei der Anwendung dieser Therapien gegeben.

 

 

Jonathan Bisson
UK // ESTSS
Professor Jonathan Bisson, Cardiff University

Professor Jonathan Bisson ist Forschungs- und Entwicklungsleiter der Cardiff University School of Medicine and Cardiff and Vale University Health Board. Seine vorwiegenden Forschungsinteressen betreffen traumatische Belastung. Er leitete verschiedene Studien, darunter zwei häufig zitierte RCTs über frühe psychologische Interventionen (psychologische Nachbesprechung und traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie) nach traumatischen Erfahrungen und drei systematische Cochran-Reviews im Bereich traumatischer Belastung. Seine Arbeiten über frühe Interventionen nach traumatischen Ereignissen formten internationales Denken.

Workshop:
“Frühe Interventionen nach Traumatischen Ereignissen”

Pre-conference Workshop: Halber Tag
Termin: 02.06.2011, 9:00-12:30
Raum: HS 16
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

Verschiedene Formen früher Interventionen wurden für eine Anwendung unmittelbar nach traumatischen Ereignissen entwickelt. Die Effektivität formaler psychologischer Interventionen, die auf alle Beteiligten im Kontext traumatischer Erlebnisse ausgerichtet sind, war enttäuschend. Deshalb wurde mehr Aufmerksamkeit auf die Entwicklung gestufter oder geschichteter Modelle der Reaktion gelenkt, in denen unmittelbare praktische, soziale und emotionale Unterstützung durch Gesundheitsexperten ohne psychologische Ausbildung geleistet werden können. Menschen mit anhaltenden Symptomen wird ein Assessment angeboten und eine komplexere Intervention, wenn sie bemerken, dass sich ihre Symptome nicht verbessern. Dieser Workshop wird die geschichtliche Entwicklung früher Interventionen nach traumatischen Ereignissen schildern, auf die heutige Beweisgrundlage eingehen und ein Modell der Versorgung vorschlagen mit individuellen und gemeinschaftlichen Zugängen.

 

 

 

 

Astrid Lampe und Ursula Gast
Österreich // Deutschland // DeGPT
Deutschsprachiger Workshop

Astrid Lampe
Assoc. Prof., Deputy Head University Hospital of Medical Psychology Department of Psychiatry and Psychotherapy Medical University Innsbruck

Astrid Lampe ist Psychiaterin und Psychotherapeutin mit Spezialisierung auf klientenzentrierte Psychotherapie und psychodynamische Psychotherapie. Als Leiterin der Geschäftsstelle der Universität für Medizinische Psychologie gründete sie 2000 eine psychosomatische psychotherapeutische Frauenambulanz. Bis 2010 war sie Leiterin der psychotherapeutischen Verbindungs- und Beratungsservice und baute psychosomatische Arbeitsgruppen für Frauen auf. Sie arbeitet seit 2001 als Trainerin in PITT Kursen und Workshops.
Ihre Forschungsinteressen liegen bei psychosomatischen Aspekten der Gesundheitsversorgung von Frauen und Traumatherapieevaluation.

Ursula Gast
PD Dr. med.; Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie -Psychoanalytikerin

Ehemalige Chefärztin der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld, jetzt in eigener Praxis im Kreis  Schleswig/Flensburg tätig;
Gründungs- und ehemaliges Vorstands- Mitglied der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). Mitglied der Expertengruppe zur Erarbeitung von wissenschaftlich begründeten Leitlinien zur Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen;
Publikationen, Fortbildungs- und Lehrtätigkeit zum Thema Posttraumatische und Dissoziative Störungen.

Workshop:
„Traumatisierung von Frauen - die Folgen und ihre Behandlung“

Pre-conference Workshop: Halber Tag
Termin: 01.06.2011, 13:30-17:00
Raum: HS H (Fakultät für Psychologie)

Seelische, körperliche und sexualisierte Gewalt in der Kindheit sind in den reichen Industrieländern keine Seltenheit (UNICEF-Bericht 2003). Hierdurch entsteht ein erhöhtes Risiko, im späteren Leben eine Reihe körperlicher und psychischer Krankheiten zu entwickeln (ACE-Studie, Felitti 1998). Bei Frauen geht man davon aus, dass ca. 6% schwerer sexualisierter Gewalt in ihrer Kindheit ausgesetzt sind. Im Erwachsenenalter leiden  sie häufig unter Störungen in der Affektregulierung, Dissoziation, Somatisierung, ein verändertes Selbsterleben sowie Bindungs-  und Beziehungsstörungen (Van der Kolk 2005). Die Betroffenen erleben  gehäuft eine Reaktualisierung früher Gewalterfahrungen und Reviktimisierungen, die die Frauen in wesentlichen Lebensbereichen wie Beziehung, Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft beeinträchtigen. Ausgehend von den klinischen Erfahrungen aus  einer psychosomatisch-psychotherapeutischen Frauenambulanz und einer Traumaklinik werden die klinischen und psychodynamischen Folgen komplexer Traumatisierungen besprochen; dabei wird insbesondere auch auf dissoziative Phänomene eingegangen.

In der Folge stellen wir ein phasenorientiertes Vorgehen mit methodenübergreifenden Behandlungsansätzen (insbesondere dem psychodynamisch-imaginativen Ansatz von L. Reddemann 2004) vor. Anhand einer Hierarchisierung der Interventionen (Wöller 2006)  werden Behandlungsempfehlungen, die eine erste wissenschaftlich fundierte Orientierung in der Methodenvielfalt bieten gegeben.

Es werden verschiedene Techniken zur Stabilisierung und Ressourcenaktivierung (im Sinne von Herstellen von Sicherheit, Selbstkontrolle, Selbstfürsorge, Affektregulierung, Verbesserung der Mentalisierung) vorgestellt, insbesondere eine ressourcenorientierte Anamneseerhebung, Imaginations- und Achtsamkeitsübungen und Arbeit mit dem inneren Kind. Darüber hinaus werden Behandlungsansätze zur Überwindung dissoziativer Symptome sowie Techniken einer schonenden Traumaexposition aufgezeigt.

Der Workshop richtet sich an TherapeutInnen, die mit Frauen mit Entwicklungs- oder Traumastörungen (im Sinne von Van der Kolk 2005) arbeiten und eine Orientierung in der Methodenvielfalt suchen. Nach der Darstellung des phasenorientierten Vorgehens werden verschiedene traumaspezifische Interventionen vorgestellt. Die TeilnehmerInnen sind eingeladen, diese in Kleingruppen einzuüben. 

 

 

Kerstin Bergh Johannesson
Schweden // EMDR
Forscherin am National Center for Disaster Psychiatry, University of Uppsala, Leiterin des psychologischen Katastrophennotfallteams, Akademiskasjukhuset, Uppsala, Chefärztin und Teamleiterin des PTBS psychiatrischen Team; Präsidentin des EMDR Schweden, Vorstandsmitglied des EMDR Europa.

Zugelassene Psychologin seit 1978, zugelassene Psychotherapeutin seit 1988, Spezialisierung in klinischer Psychologie 1995, Ph.D. 2010. Zertifizierte EMDR Europa und EMDR Institustrainerin. Ehemaliges Vorstandsmitglied des ESTSS

Workshop:
„EMDR - Ein integrativer Psychotherapieansatz für die Arbeit mit traumabasierten Störungen“

Pre-conference Workshop: Halber Tag
Termin: 01.06.2011, 9:00-12:30
Raum: Senatssaal
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

EMDR ist eine traumafokussierte Methode zur Behandlung von PTBS und schmerzhaften Erinnerungen. Die Methode integriert Elemente verschiedener psychotherapeutischer Schulen wie kognitive, behaviorale und psychodynamische Orientierungen. Obwohl es während der Verarbeitung Elemente des freien Assoziierens gibt, folgt die Behandlung einem strukturierten Leitfaden mit Komponenten dosierter Exposition. Die Methode fiel auf durch ihre Elemente bilateraler Stimulierung; doch es wurde überlegt, dass mehrere Teile der Methode zur Effektivität beitragen. Bei einem einzelnen traumatischen Erlebnis werden in der Regel nur wenige Sitzungen benötigt, doch in komplizierteren Fällen kann die Behandlungsdauer stark zunehmen. Ursprünglich wurde EMDR für Erwachsene entwickelt, doch die Methode kann für Kinder angepasst werden.
Die erste Studie wurde 1989 von Francine Shapiro veröffentlicht, dem Erfinder von EMDR, in der gezeigt wurde, dass Klienten nach drei EMDR-Sitzungen nicht mehr die Kriterien einer PTBS erfüllten. Ihrer Veröffentlichung wurde mit Interesse und Skepsis begegnet. Heute ist EMDR weitgehend akzeptiert und wird von Psychotherapeuten in vielen Ländern der ganzen Welt verwendet.
Richtlinien der ISTSS empfehlen EMDR für die Behandlung von PTBS und britische Forscher stellten fest, dass EMDR die gleiche Effektivität aufweist wie traumafokussierte KVT für chronische PTBS.
Dieser Workshop ist eine Einführung in EMDR. Es wird das zugrundeliegende theoretische Modell erklärt, die Struktur einer Sitzung wird gezeigt und die vorgeschlagenen Wirkmechanismen diskutiert. Zusätzlich werden einige Fallbeispiele besprochen.

 

 

 

 

Patricia Resick
USA // ISTSS
Patricia A. Resick, Ph.D.,Leiterin, Women’s Health Sciences Division, NtionalCenter for PTSD, VA Boston Healthcare System und Professorin, Universität Boston
Dr.Resick ist ehemalige Präsidentin der International Society for Traumatic Stress Studies und der Association for Behavioral and Cognitive Therapies. Sie entwickelte 1988 die Cognitive Processing Therapy (CPT) und untersuchte ihre Wirksamkeit und Effizienz. Seit 2006 leitet sie eine nationale VA Initiative um CPT in ganz Amerika zu verbreiten. Sie ist momentan Mitglied zweier Nebenarbeitsgruppen für das DSM-5 und ist Mitherausgeber des Journal of Consulting and Clinical Psychology.

Workshop:
„Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung mit der Cognitive Processing Therapy“

Workshop vor der Konferenz: ganzer Tag
Datum: 01.06.2011, 9:00-12:30 und 13:30-17:00
Raum: Kleiner Festsaal
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

Ziel: Das Ziel dieses Workshops ist TeilnehmerInnen in der Anwendung der Cognitive Processing Therapy (CPT) zu unterrichten, eine evidenzbasierte Behandlung von PTBS. CPT ist ein Plan mit 12 Sitzungen, der in der Behandlung von PTBS und von Komorbiditäten, die durch eine Reihe traumatischer Ereignisse entstehen, effektiv ist. Er kann sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppentherapie angewandt werden.
CPT besteht aus einer traumafokussierten kognitiven Therapie (mit oder ohne Berichtverfassung), angelegt als eine systematische und fortlaufende Reihe von Fähigkeiten und Aufgaben. Nach einer Einführung in die Theorie lernen TeilnehmerInnen, wie Klienten Sitzung für Sitzung mit CPT behandelt werden. Zusätzlich zu didaktischen Informationen wird CPT durch ein Video demonstriert. Häufig bei Klienten auftauchende Probleme werden besprochen.

 

 

Nancy Kassam-Adams
USA // ISTSS
Stellvertretende Direktorin für Verhaltensforschung – Center for Injury Research and Prevention ant the Children’s Hospital of Philadelphia;

Dr. Nancy Kassam-Adams ist stellvertretende Direktorin für Verhaltensforschung am Center for Injury Research and Prevention des Children’s Hospital of Philadelphia. Ihr Forschungsschwerpunkt ist posttraumatische Belastung bei Kindern und Eltern nach Verletzung und anderen akuten Ereignissen, und in der Entwicklung von Screenings und sekundärer Präventionspläne, die in das pädiatrische Gesundheitswesen eingebaut werden sollen. Dr. Kassam-Adams arbeitete für die Kommission der International Society for Traumatic Stress Studies und beim American Psychological Association’s Presidential Task Force on Child Trauma.

Workshop:
“Sekundäre Prävention von PTBS bei Kindern”

Workshop vor der Konferenz: halbtags
Datum: 02.06.2011, 9.00-12:30
Raum: HS 30

Das Workshop ist ein Update über derzeitige Arbeiten in der Entwicklung und Evaluierung des Verfahrens für Screening und sekundäre Prävention bei PTBS bei Kindern nach akuter Traumatisierung. Wir werden Ihnen ein Modell für sekundäre Prävention vorstellen, werden aktuelle Evidenz über die Effektivität von Screenings und Prävention besprechen, werden die Integration sekundärer Prävention in Serviceeinrichtungen wie beispielsweise des pädiatrischen Gesundheitswesen beschreiben und spezifische Screening-Werkzeuge und Präventionsansätze untersuchen.

 

 

Rachel Yehuda
USA // ISTSS
Rachel Yehuda, Ph.D., Professorin für Psychiatrie und Neurobiologie, Leiterin der Traumatic Stress Studies Division, Mount Sinai School of Medicine; Direktorin des Mental Health Patient Care Center, James J. Peters Veterans Affairs Medical Center, Bronx NY

Rachel Yehuda, Ph.D., Professorin für Psychiatrie und Neurobiologie ist Direktorin des Mental Health Patient Care Center am James J. Peters Veterans Affairs Medical Center. Sie erhielt ihren Ph.D. in Psychologie und Neurochemie von der Massachusetts Universität bei Amherst und beendete nach ihrer Promotion ihr Training in Biologischer Psychiatrie an der psychiatrischen Fakultät der Yale Medical School. Sie veröffentlichte mehr als 300 Artikel, Kapitel und Bücher im Bereich traumatischer Belastung und Neurobiologie von PTBS und erhielt zahlreiche Bundeszuschüsse. Ihre derzeitigen Interessen sind unter anderem die Untersuchung von Risiko- und Resilienzfaktoren, psychologische und biologische Prädiktoren von Behandlungsreaktionen bei PTBS, genetische und epigenetische Studien von PTBS und die intergenerationale Übertragung von Trauma und PTBS. Sie erhielt viele Preise zur Anerkennung ihrer Arbeit, darunter den Curt Richter Preis in Psychoneuroendokrinologie und den Laufer Preis von der International Society for Traumatic Stress und erhielt Gastprofessuren vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie (München, Deutschland) 2004 und von der Leiden Universität 2010 um ihre überragenden Beiträge in Neurowissenschaft und Endokrinologie zu würdigen.

Workshop:
„Klinische Anwendung von Traumaneurobiologie“

Workshop vor der Konferenz: Halber Tag
Datum: 02.06. 2011, 9:00-12:30
Raum: HS 23
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

Während Fortschritte im Verständnis der Biologie von PTBS gemacht bzw. konservativ ausgedrückt, biologische Korrelate dieses Leidens identifiziert werden, wird es immer wichtiger zu überlegen ob und wie diese Informationen klinisch verwendet werden können. Dieses Seminar wird sich direkt mit jenen Fragen auseinandersetzen, die zu ergründen versuchen ob wir über diagnostische Laboruntersuchungen für PTBS oder Messmethoden verfügen, die Genesung vorhersagen oder nachverfolgen können.

 

 

 

Harold Kudler
USA // ISTSS
Außerordentlicher klinischer Professor, Duke University Medical Center, außerordentlicher Professor, Mid-Atlantic Veterans Service Network Mental Illness, Research and Clinical Center, Vorstandsmitglied des ISTSS.

1995 initiierte Dr. Kudler die Practice Guidelines für die International Society of Traumatic Stress Studies. 2002 wurde er als Vertreter der joint United States Department of Veterans Affair/Department of Defense Clinical Practice Guideline ausgewählt für das Management of Traumatic Stress. Seither war er unterstützend tätig in den jeweiligen Revisionen. Dr. Kudler arbeitet im ISTSS Board of Directors.

 Workshop:
„Entwicklung und Anwendung der Clinical Practice Guidelines und Public Health Principles zur Unterstützung von Militärangehörigen, Veteranen und ihren Familien in den Nachwirkungen von Krieg“

Workshop vor der Konferenz: halber Tag
Datum: 02.06.2011, 9:00-12:30
Raum: Marietta-Blau Saal
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

Militärangehörige und ihre Familien sind während der Einsatzperiode mit verschiedenen Belastungen konfrontiert. Wenn Kriegsveteranen nach Hause zurückkehren werden manche ihrer Probleme (und die ihrer Familienmitglieder) am besten als psychische Störungen verstanden (z.B. PTBS, Major Depression, Substanzmissbrauch, Schädelhirntrauma), während andere besser als funktionelle Probleme beschrieben werden (Schlafstörungen, Ärger, Ablenkbarkeit, Trauer, etc.). Veteranen und ihre Gesundheitspfleger mögen grundlegende Meinungsverschiedenheiten darüber haben, wie man solche Probleme am besten konzeptualisiert und wie man mit ihnen umgeht.
Praxisorientierte klinische Richtlinien für PTBS und andere Störungen bieten deutliche Vorteile für Patienten und Kliniker, doch nicht alle Probleme nach Kriegseinsätzen sollten „medikalisiert“ werden. Dieses Workshop wird die Geschichte, die Stärken und Schwächen von praxisorientierten klinischen Richtlinien für die Behandlung von PTBS besprechen und ein Modell für das Gesundheitswesen definieren, dass in nationalen, staatlichen und Gemeinschaftskooperationen angewandt werden kann. Zusammengefasst haben diese Innovationen das Potential die nationale psychosoziale Versorgung bei Militäreinsätzen zu verändern.

 

 

Josef Ruzek
USA // ISTSS
Ph.D., Leiter des Dissemination and Training Division of the National Center for PTS, VA Palo Alto Health Care System (California, USA);

Er ist Mitherausgeber zweier Werke über kognitiv-behaviorale Therapien für Trauma und einer bevorstehenden Veröffentlichung des American Psychological Association Buches namens "Caring for veterans with deployment-related stress-disorders: Iraq, Afghanistan an beyond". Er ist spezialisiert auf die frühe Intervention bei Traumaüberlebenden und Autor von "Psychological First Aid" und "Skills for Psychological Recovery" (Manuale zur Krisenberatung). Er fungiert als stellvertretender Vorsitzender der Early Intervention special interest group of the International Society for Traumatic Stress Studies, wo er derzeit im Aufsichtsrat ist.

Workshop:
„Die Verwendung von Internet Interventionen um die Versorgung von Veteranen und Militärpersonal zu verbessern: afterdeployment.org“

Workshops vor der Konferenz: halber Tag
Datum: 02.06.2011, 9:00-12:30
Raum: HS 24

In diesem Workshop wird afterdeployment.org besprochen, eine interaktive Internet-basierte Ressource, die Kriegsveteranen und Soldaten im Krieg helfen soll ihre Belastungsreaktionen nach dem Militäreinsatz zu verarbeiten. WorkshopteilnehmerInnen wird ermöglicht sich mit der Situation nach einem Einsatz vertraut zu machen und Möglichkeiten zu entdecken Internet-basierte Programme in ihre klinische Praxis zu integrieren. Das Multi-Session Modul, das kriegsbezogene Erinnerungen ins Auge fasst, wird im Detail besprochen und die Interventionen des Moduls werden beschrieben.

 

 

Marylène Cloitre
USA // ISTSS
Marylène Cloitre, Ph.D.; The National Center for PTSD, Palo Alto Healthcare System; New York University Langone Medical Center, New York, USA

Marylène Cloitre ist Forscherin in der Dissemination and Training Division of the National Center for PTSD in Palo Alto Healthcare System in Kalifornien, USA. Sie ist Professorin für Psychiatrie und Kinder- und Jugendlichepsychiatrie an der New York University Langone Medical Center in New York City. Sie ist derzeit president-elect der International Society for Traumatic Stress. Ihre Forschungs- und klinischen Interessen sind Trauma, Misshandlung und Verlust über die Lebensspanne und die Entwicklung von Interventionen die sich mit den Auswirkungen früher und multipler Traumatisierung auseinandersetzen.

Workshop:
„Ein phasenbasierter Zugang zur Behandlung der komplexen PTBS“

Workshop vor der Konferenz: halber Tag
Datum: 02.06.2011, 9:00-12:30
Raum: HS 34
Anerkannt zur ESTSS Zertifizierung

Multiple und chronische Einwirkung von Trauma löscht persönliche und soziale Ressourcen, die für ein gesundes tägliches Funktionieren unabdingbar sind. Bei jenen Patienten, deren traumatische Erfahrungen, wie physischer und sexueller Missbrauch, Vernachlässigung und andere Arten der Misshandlung, in der Kindheit zurück liegen, können entwicklungsbedingte Beeinträchtigungen der sozialen und emotionalen Kompetenz weitere Risikofaktoren für die Entwicklung einer PTBS und Verhaltensstörungen sein.
Dieser Workshop demonstriert eine flexibel verwendbare sequentielle Behandlung in zwei Modulen. Das erste Modul ist ein Skills-Training affektiver und interpersoneller Regulationen (STAIR) tagtäglicher Schwierigkeiten, mit Fokus auf das Hier und Jetzt. Im zweiten Modul geht es um Vergangenheitsbewältigung, in der das Trauma verarbeitet werden soll. Hier wird eine modifizierte Version anhaltender Exposition angewandt, das Narrative Story Telling (NST).
Die Behandlung wurde speziell für besonders gefährdete, multipel traumatisierte Individuen mit chronischer PTBS entwickelt. Es wurde gezeigt, dass durch die Behandlung eine klinisch signifikante Entlastung von PTBS entsteht und dass die Emotionsregulation und interpersonellen Fähigkeiten dadurch verbessert werden. Zudem werden vorläufige Daten einer dritten Phase der Behandlung besprochen, welche sich mit der Integration in die Gesellschaft, als auch mit der Hervorhebung der Wichtigkeit von Mitgefühl für sich selbst und für andere auseinander setzt. 

University of Vienna | Dr.-Karl-Lueger-Ring 1 | 1010 Vienna